Die EU-Kommission hat in einem Gesetzentwurf vorgeschlagen, dass Ersatzteile für Smartphones bis fünf Jahre nach Markteinführung verfügbar sein müssen. Dazu zählt die Kommission insgesamt 15 wichtige Bauteile, wie die Financial Times schreibt.
Der Vorschlag ist ein weiterer Vorstoß der Kommission zu mehr Nachhaltigkeit bei mobilen Geräten wie Smartphones, Handys und Tablets. Kürzlich hat die EU erst beschlossen, dass ab 2024 standardisierte Ladebuchsen angeboten werden müssen.
Zusätzlich zu der Vorgabe bei den Ersatzteilen sollen Akkus von Mobiltelefonen und Tablets künftig nach 500 Ladevorgängen eine verbleibende Restkapazität von 83 Prozent aufweisen. Zudem sollen Smartphones ein Label bekommen, das die Akkudauer und andere Merkmale wie die Stoßfestigkeit anzeigt.
Ersatzteile sollen Lebensdauer von Smartphones verlängern
Vor allem mit den Vorgaben bei den Ersatzteilen soll die Lebensdauer von Smartphones verlängert werden. Einige Hersteller bieten mittlerweile zwar schon fünf Jahre Sicherheitsupdates an, die zur sicheren Nutzung der Geräte notwendig sind, bei der Ersatzteilauswahl gibt es aber noch nicht viel Auswahl.
Neben Pionieren wie Fairphone, die eine Reihe an Bauteilen in Module gruppiert haben, die sich einfach nachkaufen und austauschen lassen, bieten Google und Samsung einige Ersatzteile bei iFixit an. Apple hat in den USA ein Selbstreparaturprogramm gestartet, das aufgrund der Registrierung bestimmter Bauteile per Telefon und umständlichem Versand von Werkzeug aber kaum attraktiv ist.
Die EU-Kommission erhofft sich, dass durch die Verlängerung der Nutzungszeit von Smartphones auf fünf Jahre die CO2-Emissionen um zehn Millionen Tonnen zurückgehen. Das wäre das Äquivalent dazu, fünf Millionen Autos von der Straße zu holen.
Industrie kritisiert Maßnahmen
Industrievertreter kritisieren die für sie aufwendigen Pläne mit dem Argument, dass eine derartige Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu unnötigen Reparaturen führen würde – etwa von nur leicht zerkratzten Gehäuserückseiten.
via golem.de